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Miluna TUANI KORSIKA KULTUR AKTIVISTIN UND AUTORIN Autorin für spannende Lektüre aus Korsika in deutscher Sprache: Romane, Gedichte, Kurzgeschichten, Erzählungen, Legenden, Kriminalerzählungen, Novellen, RealliveFiction, Bildbände, Reiseratgeber u.v.m. , u.a. auf diversen Literaturplattformen wie Bookrix u.v.a. Sitemanagerin des ersten Korsika Musik und Kultur Online Agendas Korsika Musik und Kultur Events Blogredakteurin spezialisiert auf Korsika, mit Informationen, Anekdoten, Unterhaltsamen, Rezepten Kulturellen und vielen mehr über Korsika, direkt von der Insel der Schönheit Chilloutmusikdesignerin, Chilloutmusik made in Corsica, zum chillen, träumen und meditieren... Website Managerin vom Corsica Cyber Market, des E Shops für Korsische Spezialitäten und Fanartikeln, direkt aus Korsika

16.10.18

Inferno am Fium Alto

Heute möchte ich Ihnen meine Kriminalerzählung "Inferno am Fium Alto" vorstellen. Der Kurzkrimi erschien im Mai 2010 im Verlagshaus Monsenstein und Vannerdat. Über Kommentare würde ich mich sehr freuen ... Viel Spaß beim Lesen!

Herzlichst,
Miluna



Diese Kriminalerzählung ist im Rahmen meines Fernstudiums «Autor werden, schreiben lernen», dass ich 1993 kurz nach meiner Wiederankunft auf Korsika absolviert habe, entstanden.
Als Hausaufgabe musste ich einen Krimi abliefern, aber das fiel mir überhaupt nicht leicht, da ich dieses Genre überhaupt nicht mag, weder als Leser, noch als Autor. Doch wie immer, brauen sich meine Geschichten in meinem Geist zusammen, wenn sie nur genügen Anregung von Außen und auch von Innen (also von meinem inneren Seelenzustand) erhalten.

Ende 1993 zog ein enormes Unwetter in dem Fium Altu Tal, in der Ampugnani Gegend, im Nordosten Korsikas auf. Drei Tage und drei Nächte goss und schüttete es durch. Sturm, Hagel, tosendes Gewitter verwüstete das schöne grüne Tal der Mittelgebirgsgegend und ließ den Fluss über die Ufer treten, so arg, dass er alles mit sich riss und zerstörte.
Ich lebte damals auf einem Campingplatz und auch in meinen ärgsten Alpträumen hätte ich mir nicht vorstellen können, dass dieses unscheinbare Flüsschen so außer Rand und Band geraten kann: Campingwagen wurden weggetragen, Stromleitungen umgerissen, Bäume entwurzeln und meinen Wagen (ein schicker Opel Kadett Corsa special edition) erwischte es auch. Er lief voll, wurde weggeschwemmt, vor meinen Augen, saß dann aber irgendwo auf ... ebenso wie mein Mobilhome. Es war schon bis zur Hälfte mit Schlamm und Wasser angefüllt, doch ich stürzte mich in die Wassermassen, um mein Handycomputer, meine Disketten mit meinen Romanen u.a. zu retten. Meine Wirtin rief mir hinterher, das alles sausen zu lassen, doch auf dem Rückweg zum Haus, in der Mitte des Campings, inzwischen umgeben von reißendem strömenden Wasser, entdeckte ich auf einmal meine Hündin Shiwa, die kläffend in die Fluten sprang und einer Art Wassergans hinterher jagte. Ich legte schnell meine Sachen im Haus ab und stürzte ihr hinterher, sie rufend, aber sie war nun mal so eine Art Vogeljagd-Hundmischung. Sobald sie ein vogelartiges Wesen entdeckte, flippte sie aus und musste es haben. Sie sprang immer weiter in Richtung des tosenden Hauptstroms. Sollte sie dort reinstürzen, würde ich sie nie wieder sehen! Ich watete ihr nach, rief sie, lockte sie, holte sie ein wenig ein, schnappte sie am Schwanz als sie sich umdrehte und zog sie zu mir heran. Sie bellte aufgeregt weiter, doch der Vogel flog auf und davon und ich umklammerte die zappelnde Hundedame, lud sie auf meine Schultern und stakte schwankend völlig durchnässt zurück zum Haus. Es wurde dunkel und neblig, das Wasser stieg immer mehr an, ein Steinsbrocken stieß gegen mein Schienenbein, ich taumelte vor Schmerz, biss aber die Zähne zusammen, krallte meine Finger in Shiwas Fell und mit letzter Kraft kamen wir am Haus an.
Meine Wirtin erwartete mich mit Decken, die sie mir umlegte, die Hündin sperrte sie im Flur ein. Sie war außer sich und schrie mich schroff an, was ich mir wohl dabei gedacht hätte! Mein Leben aufs Spiel zu setzten, für ein Tier!!! Ein Tier? Shiwa war meine süße Hundetochter, um nichts auf der Welt hätte ich sie im Stich gelassen. Diese Rettungsaktion wurde dann von meiner Wirtin in der ganzen Gegend verbreitet und alle schauten mich an, als sei ich ein frisch gelandetes E.T. Einige sagten ich sei total verrückt, andere extra mutig u.s.w. Die Schwester meiner Wirtin wollte sogar den Corse Matin kommen lassen, um eine Reportage über meine Rettungsaktion zu schreiben, aber das war mir dann doch zu viel ...

Aus diesem Erlebnis ist dann die Krimierzählung „Inferno am FiumAlto“ entstanden. Erlebtes gepaart mit einigen fiktiven Ereignissen, doch sagen wir mal, die Geschichte ist zu 80 % wahr: Personen, Handlung, Geschehen, Ort, alles ein wenig abgewandelt natürlich, aber doch nah an seinem Ursprung. Nach der Katastrophe war wirklich eine junge Frau in der Gegen verschwunden, aber leider hat man sie oder ihre Leiche nie wieder gefunden ... nur ihr vom Strom weggerissenes Auto - fast am Meer wo der FiumAltu mündet.

Hier nun zur Geschichte: Inferno am Fium Altu

In dem grünen Tal der Mittelgebirgsgegend "Castagniccia" auf Korsika fließt der Bergfluss Fium-Altu. Ende Oktober steigt er nach drei Tagen lang anhaltenden Regenfällen so gefährlich an, dass er die Bewohner in ihren anliegenden Behausungen gefährlich bedroht. Während sich dieses Wetterchaos zu einer Naturkatastrophe entwickelt, wird eine junge Frau vermisst. Ist die verschollene Serena Opfer der Flusskatastrophe geworden oder hat sich jemand ihrer, Dank der strömenden Fluten, entledigen wollen? Maddalena Pieraccini, eine junge Kriminalkommissarin, macht sich auf ihre Suche, und wird dabei in mysteriöse Angelegenheiten verwickelt, die ihr beinahe selbst das Leben kosten ...

Ich habe mit meiner Geschichte am Krimiwettbewerb von bookrix teilgenommen und mit ihr den zweiten Platz gewonnen. Inferno am Fium Altu ist in der Anthologie „Der Mörder geht ins Netz" in der Verlagsgruppe Monsenstein und Vannerdat im Frühjahr 2010 erschienen.

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© Miluna Tuani